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Offene Sternhaufen

1. Astronomische Grundlagen
2. Geeignete Optiken
3. Beobachtung

Astronomische Grundlagen

Offene Sternhaufen sind mehr oder weniger lose Ansammlungen von Sternen, die von ihrer Schwerkraft (Gravitation) zusammen gehalten werden. Die Sterne des Haufens stehen zwar verglichen mit dem sie umgebenden Sternfeld relativ dicht zusammen, sie sind jedoch bereits bei schwachen bis mittleren Vergrößerungen in Einzelsterne mit großen Zwischenräumen aufzulösen. Offene Sternhaufen sind in der Regel relativ junge Objekte mit typischerweise maximal einigen hundert Sternen. Sie sind noch nicht alt genug, um durch die Eigenbewegungen der Sterne um das galaktische Zentrum ihren Charakter als Sternansammlung verloren zu haben. In seltenen Fällen, wie bei den Plejaden im Bild, erkennt man auf Fotografien Reste des interstellaren Gases als Reflexionsnebel, aus denen die Sterne gebildet wurden.

Die Plejaden

Die Abbildung zeigt den offene Sternhaufen Messier 45 (M 45, "Plejaden"). Er ist unter dunklem Himmel bereits mit dem bloßen Auge deutlich zu erkennen und hat einen scheinbaren Durchmesser von ca. zwei Grad (ca. vier Vollmonddurchmesser). (Bild: NASA/STScI/Palomar Observatory, nachbearbeitet vom Autor)

Geeignete Optiken

Feldstecher, lichtstarke Richfield-Teleskope mit großem Gesichtsfeld und schwachen bis mittleren Vergrößerungen

Beobachtung

Die Offenen Sternhaufen gehören zu den am einfachsten zu beobachtenden Deep Sky-Objekten. Bereits im Fernglas und in jedem noch so kleinen Teleskop mit entsprechend großem Gesichtsfeld bei schwachen Vergrößerungen offenbart sich ihre Natur. Man kann Offene Sternhaufen auch unter mäßig aufgehelltem Himmel sehr eindrucksvoll beobachten. All diese Eigenschaften machen diese Sternansammlungen zu beliebten Objekten bei Einsteigern in die Deep Sky-Beobachtung.

Für Offene Sternhaufen benötigt man relativ große Gesichtsfelder. Einerseits haben sie oft Ausdehnungen, die bisweilen größer sind als der scheinbare Durchnmesser des Vollmondes. Die größten Exemplare erreichen Ausdehnungen am Himmel von über drei Grad (das entspricht sechs Vollmonddurchmessern). Zudem erscheinen sie am eindrucksvollsten, wenn sie von genug Himmelsumfeld umgeben sind. Erst dann offenbart sich besonders unter dunklem Himmel ihre wahre Natur. Sie erscheinen dann bildlich gesprochen wie ein Haufen Diamanten auf schwarzem Samt. Der Offene Sternhaufen "Schmuckkästchen" im Kreuz des Südens hat seinen Namen von genau diesem Erscheinungsbild. Ein Roter Riese in diesem Haufen verstärkt den "Edelstein-Eindruck" zusätzlich.

Viele Offene Sternhaufen werden bereits mit einem guten Feldstecher der Größenordnung 7*50 bis 10*50 in zahlreiche Einzelsterne aufgelöst. Das Gesichtsfeld ist groß genug, dass sich das Zielobjekt dann deutlich von dem in der Regel wesentlich sternärmeren Himmelshintergrund abhebt. Viele Sternfreunde sehen Feldstecher oder Richfield-Teleskope deshalb als die idealen Beobachtungsgeräte für Offene Sternhaufen an. Sehr dicht gepackte Offene Sternhaufen werden im Fernglas nicht oder nur teilweise in Einzelsterne aufgelöst. Sie erscheinen dann als unregelmäßig geformter, diffuser Nebel. Das gilt auch für Sternhaufen, deren Einzelsterne zu lichtschwach sind, um vom Fernglas als solche erkannt zu werden. Ein Richfield-Teleskop mit ähnlicher Vergrößerung aber größerer Öffnung kann solche Sternhaufen je nach Leistung ggf. bereits auflösen.

Größere Teleskope punkten bei Offenen Sternhaufen primär durch ihr besseres Lichtsammelvermögen. Es werden mit zunehmender Öffnung mehr Sterne sichtbar, und die Farbe einiger Sterne, insbesondere roter Sterne, kommt deutlicher zur Geltung. Mit zunehmender Brennweite nimmt jedoch das Gesichtsfeld ab, bis bei Detailbeobachtungen der Sternhaufen-Charakter je nach Sterndichte mitunter fast völlig verloren geht.

Die Minimalvergrößerung sollte sinnvoller weise so gewählt werden, dass die Austrittspupille in Millimeter nicht größer wird als die visuelle Sterngrenzgröße am Beobachtungsplatz. Ansonsten wird der Himmelshintergrund aufgehellt, der Kontrast gemindert, und lichtschwache Sterne gehen im aufgehellten Hintergrund verloren.


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